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Die Clearing- oder auch Diagnose- und Motivationsphase hat das Ziel, dass sich das Mitarbeiterteam ein aussagekräftiges Bild von den Stärken und Schwächen des Jugendlichen machen kann und zu klären, ob kann der Jugendliche eine grundsätzliche Motivation mitbringt.

Im Mittelpunkt stehen also die Datenerhebung und –auswertung zur Klärung des Hilfebedarfs eines jeden Jugendlichen und zur weiteren Einleitung von unterstützenden Maßnahmen. Diese Klärung soll in den ersten 3 Wochen des Aufenthaltes stattfinden und betrifft die Ebenen Psychotherapie/Psychiatrie, Pädagogik und Sozialtherapie. Hierbei gilt der Grundsatz „So kurz wie möglich, so lange wie nötig“.

Die Jugendlichen, die bereits eine gewisse Reife (meist analog zum Lebensalter) mit entsprechenden sozialen Grundfertigkeiten haben, aber einen psychotherapeutischen Bedarf aufweisen, werden hier in die Selbsterfahrungs- oder Therapiephase aufgenommen. Die Psychotherapie wird in der Regel den entscheidenden Schwerpunkt bilden.

Die pädagogische Betreuung hin zu einer selbst- und fremdverantwortlichen Haltung der sozialen Umwelt gegenüber soll zum Abschluss gebracht werden.

Die Hausgemeinschaft stellt hierfür ebenfalls einen Kernaspekt der Arbeit dar. Die Mitarbeiter werden einen Teil der Verantwortung an die Gemeinschaft abgeben und der Einzelne kann sich in Eigen- und Fremdverantwortung üben. Hierzu gehört die Organisation der Gemeinschaftsarbeiten und der Freizeit, aber auch das Sorgen um und für die Mitbewohner. Die Hausgemeinschaft ist in 2 Gruppen mit jeweils 8 Bewohnern organisiert.

Auch wird es dem Jugendlichen je nach Verantwortlichkeit möglich sein, vermehrt Kontakt zu der Außenwelt aufzubauen, wobei insbesondere Kontakte zum alten Umfeld kritisch hinterfragt werden sollen.

Da die Jugendlichen durch externe Angebote (Schule) immer noch massiv gefährdet sind, findet gegebenenfalls weiterhin eine interne Beschulung statt, bei wachsender Stabilisierung ist auch an eine externe Beschulung zu denken.

Die Schwerpunkte der therapeutischen Arbeit liegen in der Bearbeitung aufgetretener psychischer Auffälligkeiten (insbesondere Aggressivität, Impulskontrollstörungen), in der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse, darin, individuelle Schwächen ab- und Stärken aufzubauen und natürlich darin, dass Suchtverhaltensweisen aufgezeigt und Verhaltensalternativen erarbeitet werden. Es kommen je nach Bedarf verschiedene therapeutische Methoden der unterschiedlichsten Schulrichtungen zur Anwendung.

Der Aufenthalt in diesem Modul wird in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten dauern.

Im „Haus Lackenhäuser“ werden analog zu unserem Phasensystem folgende Phasen durchlaufen:

  1. Orientierungsphase – Wo bin ich hier gelandet?
  2. Phase des Einlebens – Bin ich hier richtig und was will ich?
  3. Phase der Inventur der eigenen Vergangenheit – Wie bin ich der geworden, der ich jetzt bin?
  4. Phase der Beziehungsklärung und Verantwortungsübernahme – Wie gestalte ich mein Zusammenleben mit anderen Menschen?
  5. Phase der Selbsterkenntnis – Was für ein Mensch bin ich?
  6. Phase der Außenorientierung I – Wie geht es mit mir weiter?
 

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